GTTR ich komme – Teil 2 Kleiner Leitfaden zur Ausrüstung für den Getting Tough

Wenn man, so wie ich, schon viermal beim GTTR (Getting Tough The Race) gestartet ist, sieht man alles an Bekleidung, was man sich vorstellen kann. Von Lang mit Neopren bis Oben Ohne und nur mit Lendenschurz bekleidet hat wohl jeder seinen persönlichen Favorit (und Fetisch).

Im ersten Teil dieser dreiteiligen Reihe habe ich was zu Schuhen und Co erzählt. Du hast das verpasst? Dann lies es hier direkt mal nach!

Heute geht es um die Lauf-Kleidung! Teil drei wird sich dann mit Mützen und Handschuhen beschäftigen.

Laufbekleidung
Kennt ihr das? Ihr habt tolle Handschuhe und dann kommt da im Winter Schnee rein und es ist vorbei! Einmal Nass, immer kalt! Klingt vertraut?

Genau so ist es mit der Laufbekleidung. Mal abgesehen von Neopren gilt: Sobald die tolle Woll-Unterwäsche, das Funktionsshirt oder die Baumwolle-Schlüpper nass sind, wird es kalt. Hat man dazu noch viel von dem Kram an, wird es auch noch schwer.

Ich erinnere mich daran, wie ein Teamläufer eine tolle Weste mit Rückentasche hatte; wasserdicht. Zumindest nachdem sie von oben im ersten Graben voll gelaufen war, kam das Wasser nicht mehr raus! Ein Anderer (Harald verzeih mir) hatte eine Wanderhose mit Bündchen an. Wasser oben rein… aber nicht so gut unten raus.
Also, erster Tipp: wie bei den Schuhen müsst ihr darauf achten, dass Wasser wieder gut rauslaufen kann, denn so dicht, das gar nix erst reinläuft bekommt ihr euch eh nicht. Zur Not seht Ablauflöcher vor!

Aber was zieht man denn nun an? Meine Empfehlung lautet folgendermaßen: Nicht zu viel!

Hose: Lauft am Besten mit kurzer Hose.
Der Oberschenkelmuskel bleibt eigentlich die ersten 20 Kilometer warm genug, denn er wird durch die Höhenmeter stark beansprucht. Ich persönlich trage eine einfache, kurze Leggins und darüber unsere kurze, lockere Laufhose.
Warum was über die Leggins? Bei Wind und Wetter schützt die Luftschicht zwischen Leggins und Hose doch etwas und bildet eine warme Schicht im empfindlichen Teil des Körpers. Mit dieser Kombination hatte ich noch nie Probleme beim GTTR. Wenn die Hose dann noch eine Tasche hat, kann man auch mal ne Kleinigkeit einstecken.

Oberteil: Ich ziehe ein langes einfaches Laufshirt an. Da nicht alle unsere tollen Shirts haben, geht auch etwas vergleichbares.
Lange Arme bringen grundsätzlich beim Laufen keine Vorteile, schützen aber beim Kriechen im Schotter etwas die empfindliche, kalte Haut vorm Aufreißen.

Wer Neopren laufen will soll das bitte machen. Ich habe aber schon viele Läufer gesehen, die sich im ersten Teil des Laufes verrückt geschwitzt haben oder sich einen schönen Wolf mit dem Neo-Anzug gelaufen haben.

Sowohl bei Leggins als auch bei Oberteil sollte es aber unbedingt ein Funktionsstoff sein. Nur so wird Wasser und Feuchtigkeit schnell nach außen gebracht und man trocknet ab. Auf keinen Fall Baumwolle. Damit habt ihr keine Chance, Feuchtigkeit vom Körper weg zu bekommen (im englischsprachigen Militär gibt es dazu sogar einen Spruch: „cotton kills“ – Baumwolle bringt dich um!).

Unter dem Langarm Shirt trage ich einen einfachen dünnen Motorrad- Neoprengürtel (Beispiel Louis Nierengurt). Gibt es schon für wenig Geld. Zudem kommt ein gewisser mechanischer Schutz dazu. Vor drei Jahren habe ich mir nach fünf Kilometer an der ersten Wand zwei Rippen gebrochen. Dank des Gürtels und dem Schutz durch den Gürtel konnte ich trotzdem noch fertig laufen. Die Schmerzen kamen erst danach.

An den Beinen kommen noch Kompressionsstulpen dazu. Die kann man zur Not nach dem Rennen noch anbehalten, wenn man die normalen Laufsocken auszieht. Kompressionssocken werden schon schwieriger. Da braucht man dann jemand, der einem hilft.
Ich persönlich laufe Modelle von STOXX, es gehen aber auch Modelle von CEP oder anderen Anbietern – hier ein Beispiel

So, jetzt laufen wir ja schonmal nicht mehr nackt rum, haben Schuhe und Klamotten an.

Im nächsten Teil geht dann um weiteres Zubehör. Dazu gehören die für viele extrem wichtig empfunden, aber eigentlich überbewerteten Handschuhe.

Euer Holger Schmidt aka Käpt´n Knorke

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