„Das erste Mal tat’s noch weh…“

sang einst Stefan Waggershausen. Er meinte wohl etwas anderes als meinen ersten Strong Viking Beast über 21 Kilometer mit 500 Höhenmetern. Und trotzdem wurde es für mich zu genau dieser Erfahrung. Mein Partner hatte mir letztes Jahr die Teilnahme beim Strong Viking in Wächtersbach über die Beast-Distanz geschenkt (DANKE NOCHMAL ;-)). Da ich eher eine sehr selbstkritische Frau bin und ich vorher nur maximal OCRs über 13 Kilometer gelaufen bin stand für mich fest: ich muss mich vorbereiten!
Was daraus geworden ist? Sechs Monate Training. Mit meinem Trainer (genau der gleiche Typ, der mir das Ticket geschenkt hat) an meiner Seite habe ich neben Lauftraining auch Kraft, Hindernisstechnik, Yoga und sogar an meinen Ängsten trainiert. Es war teilweise hart, da ich bis zu fünf Trainingseinheiten pro Woche absolviert hatte. Ich fühlte mich stolz und fit wie eine Leistungssportlerin. So ging es dann in der ersten Startwelle an den Start. Mein Puls schlug gegen die Schädeldecke vor Aufregung. Um mich herum lauter OCR-Maschinen; in mir machte sich das Gefühl breit, ich würde mich blamieren. Nach dem Countdown ging es auf die Strecke. Überraschungen bei den Hindernissen gab es keine, denn wir hatten alle vorher auf unserem Trainingsgelände geübt. Aber es war deutlich härter, als ich es erwartet hatte. 42 Hindernisse in Folge und dazu eine teilweise anspruchsvolle Trail-Strecke forderten ihren Tribut. Ich begann eine innere Enttäuschung zu spüren. Darüber, dass ich meiner eigenen Vorstellung und Erwartung nicht gerecht werden konnte. Ich traf beim Hammerwurf nicht, ich schaffte den Canyon und den Berserker Crawl nur zu Hälfte, ich scheiterte an den Atlas Stones und dem Bifröst. Geknickt und mit Tränen in den Augen kam ich nach 3:08 ins Ziel. Mein Partner musste mich trösten und wieder aufbauen.

Was bleibt nun? Mit einer Woche Abstand erkenne ich, dass mich die sechs Monate Training wahnsinnig voran gebracht haben. Ich laufe 10 Km in 50 Minuten, habe beim Viking in Wächtersbach den halben Berserker Crawl zwar nicht geschafft, dafür aber den ersten halben… und auch den halben Canyon und den ersten Atlas Stone. Ich habe mich getraut den Fjord Drop herunter zu rutschen, wovor ich die größte Panik hatte und konnte immer wieder in die Kamera lächeln.
Ich bin stärker, fitter, mutiger und besser als je zuvor.

Und wie Stefan Waggershausen weiter singt: „… beim zweiten mal nicht mehr so sehr!“ Genau! Deshalb fahre ich nächste Woche nach Kulmbach zum Spartan Race und mache vollkommen unverkrampft und mit viel Freude meinen ersten Trifecta, weil OCR der beste Sport ist, den man sich vorstellen kann. Und mein Trainer sagt: Lass uns Spass haben! In diesem Sinne: Herakliden, was ist euer Handwerk? Ahu, Ahu, Ahu!

Eure Sandra vom Herakliden-Team Uelzen

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